Narbenbehandlung
Viele Menschen, die unter Akne leiden oder gelitten haben, kennen das Problem unschöner Aknenarben, die das Gesicht auch später noch kennzeichnen. Die moderne Medizin und Kosmetik bietet mittlerweile verschiedene Möglichkeiten für eine erfolgreiche Akne Narbenbehandlung. Wichtige Informationen zu Entstehung, Formen und Behandlungsmöglichkeiten von Aknenarben sind in diesem Artikel zusammengestellt.
Wie und warum entstehen Aknenarben?
Aknenarben entstehen vor allem bei besonders schweren Akneformen mit Entzündungen in tieferen Hautschichten, wie zum Beispiel der Akne conglobata (schwerste Form der Akne mit schmerzhaften, entzündeten Knoten und Fistelgängen) oder der Akne indurata (schwerste Form der Akne mit eitrigen Pusteln).
Ursache dafür ist die Reaktion des Körpers auf Wunden. An der Stelle der Wunde will er das Bluten verhindern und zieht die Blutgefäße zusammen, um den Blutverlust zu verhindern. Es entsteht ein Gerinnsel, ein Grind, das sich schützend über der Wunde ausbreitet. Ist auf diese Weise die Blutung gestillt, kehrt der Körper wieder zur gewohnten Nutzung der Blutgefäße zurück. Dieser Prozess geht mit Rötungen und Schmerzen einher. An der Stelle der Wunde bildet sich neues Gewebe. Dieses Narbengewebe verfügt aber im Gegensatz zur „normalen Haut“ nicht über Haare, Talg- oder Schweißdrüsen. Die Narbe sieht dadurch anders aus als die restliche Haut. Aber auch die genetische Veranlagung und insbesondere die Behandlung der Akne spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Aknenarben.
Wird Akne falsch oder gar nicht behandelt, Pickel krankhaft ausgedrückt oder aufgekratzt, führt dies mitunter zu unschönen Aknenarben. Das natürliche Kollagen ist nicht mehr komplex verflochten, sondern unelastisches, parallel angeordnetes Gewebe, das sich optisch, durch Schrumpfungen, Verhärtungen und nach innen gezogener Haut, vom gesunden Gewebe unterscheidet. In der Wissenschaft bezeichnet man Aknenarben als tertiär nicht mehr entzündliche Effloreszenzen der Akne.
Welche Formen von Aknenarben gibt es?
In der Medizin wird zwischen eingesunkenen, atrophischen (bei der Wundheilung mit zu wenig neuen Bindegewebsfasern) und hervorstehenden, hypertrophen Narben (Wundheilung mit übermäßiger Bindegewebsbildung) unterschieden. Hypertrophe Narben beschränken sich auf den ursprünglichen Ort der Entzündung. Wuchern die Narben unkontrolliert, spricht man von einem Keloid. Keloide wachsen über die eigentliche Wunde hinaus und befallen auch gesunde Haut. Von dieser Störung sind zumeist junge Frauen und dunkle Hauttypen betroffen. Die genaue Ursache dieser Entwicklung ist nicht bekannt, man vermutet jedoch, dass eine genetische Veranlagung Auslöser von Keloiden ist.
Optisch können Narben ganz unterschiedlich aussehen:
- Frische Aknenarben sind aufgrund der stärkeren Durchblutung meist rötlicher als der Rest der Haut. Diese Rötung verschwindet aber normalerweise nach ein paar Monaten vollständig.
- Typische Aknenarben sind meist dellenförmig oder sehen aus wie ausgestanzte Löcher. Aufgrund dieser Optik sprechen Hautärzte auch von „Eispickelnarben“ (ice-pick scars), da die Narben aussehen, als stammen sie von einem Eispickel.
- Tiefe, dellenförmige Aknenarben entstehen sobald an der Stelle, an der ursprünglich die Entzündung oder ein Pickel war, in der Haut zu wenig neue Bindegewebsfasern gebildet wurden. Es bleiben tiefe Narben zurück.
- Flache Aknenarben entstehen häufig durch vermehrtes Kratzen und damit verbundenen Verletzungen der Hautoberfläche (Acne Excoriee – zwanghaftes Kratzen auf der Hautoberfläche)
- Miteinander verbundene Aknenarben kommen dann vor, wenn sich Pickel und Entzündungen miteinander verbunden haben und mehrere Narbenstränge, die immer wieder unterbrochen werden, hinterlassen.
- Verhärtete Aknenarben sind Narben, die optisch meist nur durch eine kleine Erhebung zu erkennen sind, beim Ertasten aber spürbar verhärtet sind.
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